Dr. Wolfgang Schober

Am 20. September 2025 war es wieder so weit: der MFC Kappel-Althofen hatte zum Wasserfliegen am Längsee eingeladen. Es war nicht die erste derartige Veranstaltung, denn schon in der Vergangenheit wurde einmal im Jahr der Längsee unter Aufsicht der „Kappler“ mit Modellflugzeugen beflogen.
Apropos Längsee: Für alle Nicht-Eingeweihten ein kleiner aber feiner Badesee in der Nähe von St. Veit/Glan in Kärnten.
An diesem Samstag zeigte sich das Wetter von seiner allerbesten Seite mit wolkenlosem Himmel, Sonnenschein pur und nahezu Windstille. Die Temperatur kletterte bis auf 25 Grad und einige Wagemutige genossen noch ein Bad im See.
Wie heute üblich, wird der Wasserflug ausschließlich mit elektrisch angetriebenen Modellflugzeugen ausgeführt. Damit sind Lärmprobleme mit Anrainern und noch vereinzelt vorhandenen Badegästen ausgeschlossen. Um 10 Uhr war der offizielle Beginn angesagt und das Seeufer war schon mit Modellen „bevölkert“. Viel gab es hier zu sehen, denn vom Sportmodell bis zu vorbildgetreuen Nachbauten war die ganze Palette vorhanden. Nach dem „Startschuss“ wurde auch gleich der Flugbetrieb aufgenommen. Es ist immer wieder ein Genuss, den Start und die Landung der Modelle zu beobachten: wenn Gas gegeben wird und die Schwimmer oder das Flugboot von der Verdränger- in die Gleitphase übergehen und nach weiterem Fahrtaufbau das Modell dann langsam und sanft abhebt und in den Steigflug übergeht. Bei der Landung muss man beim Abfangen unmittelbar vor dem Aufsetzen das Höhenruder nachlassen, um nicht eine „Patschlandung“ ins Waser zu knallen. Wird dieser Rat befolgt, verläuft die Landung in umgekehrter Reihenfolge. Zuerst die Gleitphase und nach dem Fahrtabbau gehen die Schwimmer bzw. der Bootsrumpf in die Verdrängerphase über. Einige Piloten haben das regelrecht „zelebriert“ und beeindruckten das Publikum.
Natürlich assoziiert man mit Wasser auch gleich das unsinkbare Material Styropor. Und so waren die allermeisten Modelle mit diesem Material aufgebaut. Die Industrie liefert noch dazu die geeigneten Modelle und man darf sich nicht wundern, wenn sich die Modellflieger hier bedienen. Diese Schaummodelle haben meist manntragende Vorbilder und die Spezies Flugboot ist hier besonders stark vertreten. Welcher Arbeitsaufwand wäre damit verbunden, wenn man so einen Bootsrumpf inklusive Stufe in Holz aufbauen müsste? Es gab lediglich 3 Modelle in der klassischen Holzbauweise. Das waren Kabinenhochdecker, an denen anstatt des Fahrwerks nun Schwimmer montiert waren. Der Flugbetrieb lief den ganzen Tag über und immer war wenigstens ein Modell am Himmel oder im Wasser, sodass den Zuschauern nicht fad wurde. Die „Kappler“ hatten alle mit Speis und Trank bestens versorgt und das zu wirklich günstigsten Preisen. Nach so viel Positivem soll nicht verschwiegen werden, dass das i-Tüpfelchen gefehlt hat. Irgendwie hatten alle auf ein spektakuläres Modell gewartet, doch leider vergebens. Aber wer weiß, vielleicht taucht nächstes Jahr ein solches auf. Die Kärntner Modellflieger freuen sich jedenfalls schon über eine Neuauflage.














